Prag 2000

Nach der erfolgreichen Teilnahme am Internationalen Chorwettbewerb in Verona im Jahre 1994 steuerte der Gesangverein Meerholz Prag an. Dort fanden vom 02. bis 05. November 2000 die 14. Internationalen Chortage statt.

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Freude und tiefe Bestürzung lagen sehr dicht nebeneinander

Gold in Prag / Auf dem Rückweg stirbt Sänger Hans Boos

 

Begeisterung, Freude und Bestürzung liegen in diesen Tagen nahe beieinander bei den Sängern des Meerholzer Männerchores. Auf der Rückfahrt von Prag, wo der Chor bei den Internationalen Chortagen in der Kategorie der Männerchöre eine Goldmedaille ersungen hat, erlitt der 77-jährige Hans Boss, Ehrenmitglied des Vereins und aktiver Sänger im 1. Tenor, einen Herzinfarkt und starb im Krankenhaus in Haßfurt.

32 Chöre aus Italien, den Niederlanden, Frankreich, Österreich, der Slowakei, Kroatien und Deutschland nahmen an den 14. Internationalen Chortagen in der tschechischen Metropole teil. In der Kategorie der Männerchöre kam es zum Treffen eines hervorragend besetzten Quintetts mit einem Doppelquartett aus Kroatien (ein weiterer Chor aus Kroatien hatte kurzfristig abgesagt), dem halbprofessionell arbeitenden Männerchor der Musikhochschule Königgräz (Tschechische Republik), dem Männerchor „Fidelio“ Eschhofen (bei Limburg) unter der Leitung von Frank Sittel, dem derzeit besten Männerchor Nordrhein-Westfalens „Liederkranz“ Netphen (bei Siegen) unter der Leitung von Hubertus Weimer und eben dem Meerholzer Männerchor, seit eineinhalb Jahren unter der Leitung von Martin Bous. Die Meerholzer stellten mit 73 Sängern (von 86) den größten Chor des gesamten Prager Wettbewerbs.

Alle Chöre hatten ein musikalisches Programm vorzutragen, das Stücke aus verschiedenen Epochen enthalten sollte, und sie hatten außerdem die Pflicht, den Chorsatz „Veno“ des tschechischen Nationalkomponisten Smetana einzuüben und zu singen.

Die gesamte Klasse bot derart hervorragende Leistungen, so dass die mit Marko Ivanovic, Winfried Siegler und Dr. Jiri Kolar besetzte Jury Goldmedaillen für eine „ausgezeichnete Leistung“ an die Chöre aus Königgrätz, Eschhofen, Netphen und Meerholz vergab. Der Chor aus Kroatien erhielt eine Silbermedaille.

Chorleiter Martin Bous hatte die Ehre, am Abschlussabend im Rahmen der Preisverleihung das Pflichtstück „Veno“ mit allen Männerchören zu dirigieren – Ausdruck der besten Interpretation des Pflichtstückes durch Martin Bous und die Meerholzer in diesem Wettbewerb. Als Kategoriesieger einigte sich die Jury auf den „Liederkranz“ Netphen, dem sie gegenüber den Meerholzern einen noch ausgeglicheren Chorklang bescheinigte.

Interessant sind die Kommentare der Jurymitglieder für den Auftritt der Meerholzer. So lobte der Juror Marko Ivanovic die musikalische Konzeption der Meerholzer. Prof. Jiri Kolar spricht von einer „sehr guten Leistung in einem interessanten Wettbewerbsprogramm“ und lobt den „ausgeglichenen kompakten Sound“ des Chores. Abschließend spricht er von einer „überzeugenden Darbietung der Pflichtkomposition mit guter tschechischer Aussprache“ und „gratuliert zu einem erfolgreichen musikalischen Auftritt“. Winfried Siegler lobt vor allem die „hervorragende Grundstimmung“ des polyphonen „Surrexit pastor bonus“ (Palestrina) und die „überzeugende Interpretation“ von Dvoraks „Verlorenem Liebchen“ und Smetanas „Widmung“.

Emotional ergreifend war es, als der tschechische Komponist Zdenek Lukas nach der Preisverleihung und den zwei von den Meerholzern gesungenen Schubertsätzen „Abendfriede“ und „O wie schön ist deine Welt“ im Treppenhaus des Nationalhauses in Prag Chor und Chorleiter Martin Bous zur musikalischen Leistung an diesem Wochenende gratulierte und die Sänger ermutigte, auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

 

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