GELNHAUSEN (gt). Ein Rückblick auf die Geschichte und Entwicklung der Partnerschaft, die Festigung der Freundschaft und das Knüpfen neuer Bindungen stand im Mittelpunkt der Feierlichkeiten anlässlich des 30. Jahrestages der Partnerschaft zwischen Marling und Gelnhausen. Aus diesem Grund reisten rund 250 Bürgerinnen und Bürger aus der Barbarossastadt nach Südtirol, um gemeinsam mit den Freunden aus Marling dieses Jubiläum zu feiern und das Band der Freundschaft zu festigen. Unter der Delegation befanden sich Bürgermeister Thorsten Stolz, sein Amtsvorgänger Jürgen Michaelis, Stadtverordnetenvorsteher Günter Engel, der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Karlheinz Altvater und Marling-Obmann Eckhard Paul. Nach der Ankunft am Freitagabend begrüßte der Marlinger Bürgermeister Dr. Walter Mairhofer die Gäste im Rahmen eines Empfangs. Am Samstagabend nahmen viele Gelnhäuser an der Abendmesse teil, die von den Jagdhornbläsern des Jagdkreisverbandes Gelnhausen mit gestaltet wurde.
Gesangverein Meerholz dabei Der eigentliche Tag der Partnerschaftsfeierlichkeiten, der Sonntag, begann mit einem gemeinsamen Festumzug unter Teilnahme der Marlinger Vereine, Verbände und Ortsgruppen sowie der Delegation aus Gelnhausen. Der Festumzug endete an der Kirche in Marling, dem ein gemeinsamer Gottesdienst der Umzugteilnehmer sowie der Marlinger Bevölkerung folgte. Der Gesangverein Meerholz trug durch mehrere Liedbeiträge zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes bei.
Im Anschluss an den Gottesdienst begrüßte Marlings Bürgermeister Dr. Walter Mairhofer die Gäste zur offiziellen Feier auf dem Festplatz in Marling. In seinem Grußwort erinnerte er an die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde am 22. Mai 1977 in Marling. Dr. Walter Mairhofer dankte in seiner Rede den beiden ersten Obmännern der Partnerschaft, Manfred Leiner und Kurt Hermann. Leiner und der mittlerweile verstorbene Hermann hätten sich um die Partnerschaft verdient gemacht.
Ansprache von Michaelis Der Marlinger Rathauschef bezeichnete die Partnerschaft zwischen Marling und Gelnhausen als Chance, miteinander zu sprechen und Erfahrungen in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise Umwelt, Kultur, Familie oder Politik auszutauschen.
Gelnhausens langjähriger Bürgermeister Jürgen Michaelis ließ in seiner Ansprache 30 Jahre Partnerschaft Revue passieren, ging auf die Anfänge und Entwicklungen ein und hob besonders die für die Partnerschaft verantwortlichen und prägenden Personen hervor.
Michaelis bezeichnete die Partnerschaft als ein kleines Stück europäischer Politik auf kommunaler Ebene, deren Sinn und Zweck darin bestehe, Staatsgrenzen zu überwinden und Mosaikstein der gesamteuropäischen Verständigung und Einigung zu sein. Er betonte, dass Europa kein Schmelztiegel werden dürfe und sprach sich für die Bewahrung und Förderung der nationalen Identität, Kultur und Lebensweise eines jeden Volkes und Landes aus.
Gelnhausens Bürgermeister Thorsten Stolz dankte für den herzlichen Empfang, der den Gelnhäusern in Marling bereitet wurde und für die entgegengebrachte Südtiroler Gastfreundschaft. Er betonte, dass Partnerschaften wie die zwischen Marling und Gelnhausen mit dazu beigetragen haben, bleibende und tiefe Bindungen zwischen den europäischen Nationen entstehen zu lassen. Diese Bindungen seien das Fundament dafür, auch ein immer größer werdendes Haus Europa stabil zu halten. Stolz hob in seiner Rede hervor, dass das Zusammenrücken in Europa, der Wegfall des Eisernen Vorhangs und das Aufeinander zugehen maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Menschen in West-Europa seit nunmehr 62 Jahren in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben. Er forderte deshalb Marlinger und Gelnhäuser auf, auch künftig in die entstandene Freundschaft zu investieren. Für die Zukunft wünschte Stolz sich den Fortbestand der Partnerschaft und die aus seiner Sicht notwendige Wertschätzung für Kultur, Geschichte, Sprache und Heimat in Europa.
Fahne als Gastgeschenk Als Gastgeschenke überbrachte die Gelnhäuser Delegation eine Europafahne mit dem Titel "Gelnhausen - Mittelpunkt der Europäischen Union". Zur Würdigung ihrer teilweise jahrzehntelangen Arbeit für die Partnerschaft wurden Bürgermeister Dr. Walter Mairhofer, seine Vorgänger Karl Gögele und Josef Gamper, Obmann Hermann Weger sowie sein Vorgänger Manfred Leiner mit der EU-Mittelpunktsmünze ausgezeichnet.
Die Grüße der Südtiroler Landesregierung überbrachte Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder. Er dankte den Organisatoren der Partnerschaft und sprach sich in einer leidenschaftlich vorgetragenen Rede für ein Europa der Regionen aus. Er sehe für Europa nur dann eine Chance, wenn aus dem aufgebauten Wohlstand auch ein Wohlbefinden für die Menschen werde.
Als Dankeschön und Erinnerung an die Feierlichkeiten in Marling überreichte Marlings Bürgermeister seinem Gelnhäuser Amtskollegen ein Bild von Manfred Leiner, das die Marlinger Dorfkirche, die Marienkirche sowie die Wappen der beiden Gemeinden zeigt.
Am Ende der Reise nach Marling zogen Bürgermeister Thorsten Stolz und Marling-Obmann Eckhard Paul Bilanz: "Wir danken unseren Freunden aus Marling für den herzlichen Empfang. Die Partnerschaftsfeier hat einmal mehr dazu beigetragen, dass unsere Partnerschaft gefestigt wurde und neue Bindungen entstanden sind."
(Quelle: Gelnhäuser Tageblatt vom 23. Juni 2007)
250 Gelnhäuser beim Partnerschaftsfest in Marling