Hasselbach 2007

Erfolg mit Stück von Hugo Alfvén

Meerholz siegt beim Wettbewerb in Hasselbach/
Zweiter Platz für Somborn

Hasselbach (hjh). Der Männergesangverein 1845 Meerholz ist auf die Bühne der großen und erfolgreichen Chöre des Sängerkreises zurückgekehrt: Mit einer tollen Leistung, die nicht nur die entsprechende Resonanz beim Publikum, sondern auch bei den beiden Preisrichtern Professor Volker Hempfling (Köln) und Arthur Groß (Markoberdorf) fand, meldete sich Martin Bous mit seinem Stammchor eindrucksvoll auf der Wettbewerbsszene zurück und erreichte den ersten Platz.

Die vergangenen Jahre, in denen sich der Erfolg nicht so recht einstellen wollte, sind damit Historie, und der Blick wird in Meerholz nach vorne gerichtet. Dass es ausgerechnet gegen den haushohen Favoriten Liederkranz Cleeberg (Matthias Schmidt) gelungen ist, aus der leichten Krise zu kommen, macht den Erfolg nur noch wertvoller und schöner. Martin Bous hatte zwar zuvor davon gesprochen, dass

alles möglich sei, die Favoritenrolle sah aber auch er klar bei Cleeberg und Matthias Schmidt. Als Chor hatte sich Martin Bous für “Morgendämmerung am Meer³ (Hugo Alfvén) entschieden und dafür 24 Punkte von den beiden Preisrichtern erhalten. Im Chor lag er damit 0,75 Punkte vor Cleeberg und 1,5 Zähler vor der erstmals in einem Wettbewerb in der M1 aufgetretenen Chorgemeinschaft Erlensee (Ralf Emge). Gleichstand hieß es beim ersten Volkslied zwischen Cleeberg und Meerholz, den besseren Durchschnittswert hatte allerdings Meerholz, und den hatte Martin Bous schließlich auch in der Wertung des Dirigentenpreises. Zur unbedeutenden Randerscheinung geriet dabei, dass Cleeberg im zweiten Volkslied 0,25 vor Meerholz gelegen hatte, den Gesamtrückstand aber nicht mehr ausgleichen konnte und sich damit nach vielen Serienerfolgen erstmals wieder geschlagen geben musste. Die Meerholzer Sänger fielen sich in die Arme, als gegen 18.30 Uhr die Wertung bekannt gegeben wurde, und sie feierten den verdienten Sieg gebührend.

 Nicht wenige in der überfüllten Halle hatten das Alfvén-Werk “Morgendämmerung am Meer³ noch nie so gut von Meerholz gehört wie am vergangenen Sonntag in der neuen Mittelpunkthalle in Rod an der Weil, wo die Eintracht Hasselbach ihr 125-jähriges Bestehen feierte, in dessen Rahmen der Wettbewerb stattfand. Nicht minder erfolgreich war der Männerchor Somborn, der mit einer sehr guten Leistung aufwartete, aber mit dem zweiten Rang vorlieb nehmen musste.

Vor Somborn platzierte sich nur noch Thalia Ebernhahn mit ihrem Dirigenten Jürgen Faßbender, der mit allen drei Liedvorträgen auf je 24,5 Punkte kam. Bei Somborn waren es für den “Psaume 121³ (Darius Milhaud) 22,25, das “Kung Lilljekonvallje³ (David Wikander) 23,25 Punkte und für “Hochzeit hielt das Mückelein³ (Heinrich Poos) 24 Punkte. Immerhin hatte sich Somborn mit vier Mitbewerbern zu messen, von denen der spätere Sieger durchaus als leicht favorisiert angesehen worden war. Andererseits konnte Somborn mit einer feinen Leistung aufwarten, die besonders in den sehr gefühlvoll vorgetragenen ersten beiden Werken eine höhere Bewertung hätte erfahren können. Dr. Martin Trageser, musikalischer Leiter des Männerchores, war dennoch sehr angetan von der Leistung seiner Sänger. Besonders das französische Chorwerk braucht neben der Konzentration eines jeden Sängers auch eine gute Tonführung, vor allem in den Pianopassagen. Seine intensive Probenarbeit wird gerade aber auch in einem tollen Stimmenausgleich offensichtlich, und auch der Altersdurchschnitt des Chores lässt die Freigerichter positiv in die Zukunft blicken. Man werde zielorientiert weiter arbeiten und sich dabei nicht unnötig unter Erwartungsdruck setzen, so der Tenor der Vereinsverantwortlichen.

GNZ vom 16.10.2007

Ergebnisse: hier

Grandioser Erfolg für Meerholzer Männerchor

„So muss ein Männerchor klingen!“

Klar kann ein Chor bei einem Konzert eher zeigen, zu welchen musikalischen Leistungen er imstande ist, insbesondere dann, wenn es darum geht, Chorliteratur verschiedener musikalischer Epochen vorzustellen. So geschehen bei dem als exemplarisch zu wertenden Chor-Orchesterkonzert des Meerholzer Männerchores vor zwei Jahren. Andererseits zählt auch der direkte Vergleich von Chören bei Chorwettbewerben zu einer besonderen Art von Herausforderung für die beteiligten Sängerinnen und Sänger und ist als Motivation zu besonderen musikalische Leistungen nicht zu unterschätzen.

So versucht auch der Männerchor des Gesangvereins Meerholz mit seinem Chorleiter Martin Bous, auf „beiden Hochzeiten zu tanzen“ und begab sich dieser Tage in die Region des Hochtaunus nach Weilrod-Hasselbach, um sich dort bei einem Chorwettbewerb mit anderen zu vergleichen. 35 Frauen-, Männer- und gemischte Chöre aus Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen hatten zu diesem Wettbewerb gemeldet. Letztlich waren 31 Chöre nach Weilrod gekommen, um sich – eingeteilt in verschiedene Kategorien – von den beiden Juroren Prof. Volker Hempfling (Köln) und Direktor Arthur Groß (Marktoberdorf/Allgäu) beurteilen zu lassen. Dabei war zu unterscheiden zwischen technischer Ausführung der aufgeführten Stücke (z. B. Tonreinheit, Dynamik, Rhythmik, Aussprache) und der künstlerischen Ausführung (z. B. grundsätzliche Gestaltung/Interpretation der Stücke, Zusammenhang zwischen Sprache und Musik). Jedes Ensemble hatte ein Chorwerk und zwei Volksliedsätze nach freier Wahl vorzutragen.

Während die Meerholzer Sänger in den letzten Jahren bei Chorwettbewerben häufig mit einem besonders anspruchsvollen Programm auffielen, gelang es ihnen diesmal, nicht nur mit einem anspruchsvollen Programm aufzuwarten, sondern dies dann auch noch für Amateurchöre nahezu perfekt vorzustellen. In der Kategorie der großen Männerchöre hatten neben den Meerholzern mit Martin Bous der Männerchor Cleeberg (bei Butzbach), Leitung Matthias Schmidt, und die heimische Chorgemeinschaft Erlensee (Rückingen-Langendiebach), Leitung Ralf Emge, gemeldet. Dazu muss man wissen, dass es sich beim Männerchor Cleeberg um einen Ausnahmechor des Hessenlandes handelt und dem Chor der Ruf voraus eilt, bei Chorwettbewerben – auch auf internationalem Parkett – nur Platz eins zu kennen. So hat der Chor auch schon den Hessischen Chorwettbewerb gewonnen, war einmal Zweiter bei dieser Veranstaltung und war allein in diesem Sommer zweimal Wettbewerbsgewinner gegenüber beachtlichen Mitbewerbern – u. a. auch gegenüber den Meerholzern.

Martin Bous hatte sich mit seinem 70 Sänger zählenden „Männerchor aus der Mitte der EU“ das frisch einstudierte vier- bis siebenstimmige Chorwerk des schwedischen Komponisten Hugo Alfvén „Morgendämmerung am Meer“, den der Romantik zuzuordnenden stimmungsvollen Satz „Unter der Linde“ von Mathieu Neumann und den aus Finnland stammenden respektlosen Chorsatz „Minun kultani“ (Das schöne Liebchen) von Siegfried Strohbach vorgenommen. Dabei gelang Martin Bous und seinen Sängern ein Auftritt, der Zuhörerinnen und Zuhörer – darunter die Chormeister Willy Trageser, Hans Schlaud, Michael Blume und Jürgen Fassbender – und die Jury begeisterte. Prof. Hempfling lobte den „sehr schönen satten Klang“ des Chores und sprach euphorisch von einem geradezu exemplarischen Chorklang: „So muss ein Männerchor klingen!“ Auch Arthur Groß lobte den Chorklang des Meerholzer Chores und die „beachtliche Intonation“ auch bei schwierigen Passagen. So war es denn auch nicht verwunderlich, dass die Jury Platz eins an den Meerholzer Männerchor vergab – vor den Männerchören aus Cleeberg und Erlensee – und Martin Bous den Dirigentenpreis erhielt. Ein grandioser musikalischer Erfolg für Martin Bous und den Meerholzer Männerchor, bei dem Kenner der Chorszene zwischen Siegen und Karlsruhe auch schon mal das Wort „sensationell“ auf den Lippen führen.

Gelnhäuser Tageblatt vom 16.10.2007